Zecken, genauer Schildzecken, sind weltweit vorkommende Parasiten. Am häufigsten in Mitteleuropa ist der gemeine Holzbock, Ixodes ricinus. Zecken können Krankheiten übertragen, einerseits die Frühsommer-Meningoencephalitis (Hirnhautentzündung), andererseits die Borreliose (Lyme-Erkrankung)
Schildzecken tragen auf dem Rücken einen harten Schild (Scutum). Die Vermehrung der Zecken erfolgt gemäss einem Zyklus. Nach einer ca. einwöchigen Blutmahlzeit und Begattung auf dem Wirt (einem Tier) legt das Weibchen Tausende von Eiern in den Boden. Aus den Eiern schlüpfen sechsbeinige Larven, die auf kleineren Säugetieren (besonders Nagetieren) ein Blutmahl nehmen und sich anschliessend am Boden häuten. Das nächste Stadium ist die achtbeinige Nymphe, die sich nach einem Blutmahl auf Nagetieren oder Vögeln zur erwachsenen Zecke häutet. Die männlichen und weiblichen Zecken saugen auf grösseren Wirbeltieren (Wildtiere, Haustiere, Menschen), den Wirten, mehrere Tage Blut. Alle Zeckenstadien können auf dem Menschen gefunden werden. Bei der Beutefindung hilft den Zecken das sogenannte Haller’sche Organ, ein Rezeptor für chemische Stoffe. Er befindet sich an den Füssen (“Tarsen”) des ersten Beinpaares und ist in der Lage, Stoffe wie Ammoniak, Kohlendioxid oder Milchsäure zu erkennen, die von den Wirtstieren abgegeben werden.
Der Lebenszyklus der Zecke
Frühsommermeningoencephalitis (FSME)
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine durch das FSME-Virus verursachte Erkrankung. Sie äussert sich durch grippeähnliche Symptome und Fieber. Bei einem Teil der Patienten kommt es zu einer Infektion von Hirnhaut und Gehirn, einer Meningoenzephalitis. Ein Großteil der Patienten hat jedoch keine Symptome. Da es sich um einer virale Erkrankung handelt, gibt es keine ursächliche Therapie. Umso wichtiger ist neben allgemeinen Schutzmaßnahmen wie dem Absuchen des Körpers nach einem Waldbesuch die Impfung gegen FSME. Sie wird, in der Schweiz für alle Personen (Kinder ab 6 Jahren), die sich in Risikogebieten aufhalten, empfohlen. Die FSME ist eine meldepfichtige Erkrankung.
Karte: Verbreitung von FSME-befallenen Zecken in der Schweiz
Info-Blatt Bundesamt für Gesundheit: FSME-Impfung
Lyme-Borreliose
Die Lyme-Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, welche durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird. Erstes Symptom der Erkrankung kann eine örtliche Rötung an der Stichstelle sein (Erythema migrans), welche sich typischerweise ausdehnt und ringförmig ist. Nach Tagen bis Wochen verschwindet die Rötung wieder. Bei einem Teil der Erkrankten kann es nach Wochen, Monaten oder gar Jahren zu einem zweiten Stadium kommen mit Befall von Gelenken, Nervensystem, Haut und selten dem Herz. Im Gegensatz zur FSME kann die Borrelieninfektion mit Antibiotika behandelt werden. Ohne Behandlung kann eine Borreliose bleibende Behinderungen zur Folge haben.
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