Der Thymus (deutsch: Bries) ist Teil des menschlichen Immunsystems, welches der Abwehr von Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Krebszellen) dient. . Es liegt im Brustkorb vor und oberhalb des Herzensund besteht aus 2 Lappen. Jeder Lappen ist wiederum in mehrere kleinere Läppchen aufgeteilt. Die Aufgabe des Thymus ist es, eine Unterart der Abwehrzellen, die T-Zellen „auszubilden“ (wobei der Buchstabe T für Thymus steht).
Die Grösse des Thymus hängt ab vom Lebensalter. Schon beim Neugeborenen ist der Thymus funktionsfähig. Zu diesem Zeitpunkt ist jeder der zwei Lappen etwa 5 cm lang und 2 cm breit. Das Gewicht des Thymus beträgt zu diesem Zeitpunkt etwa 10-15 g. Bei Kleinkindern wächst das Organ auf das Vierfache dieser Grösse an. Nach Beginn der Pubertät bildet es sich zurück und wird nach und nach durch Fettgewebe ersetzt. Bei einem Erwachsenen ist der Thymus somit nur noch etwa 10 g schwer – also so gross wie beim Neugeborenen. Ab jetzt bezeichnet man das Organ als Thymusrestkörper. Die Rückbildung des Thymus geschieht, nachdem ein bestimmter Vorrat an T-Abwehrzellen ausgebildet worden ist. Bei Kontakt mit körperfremdem Material kommt es zu einer Vermehrung der Zellen im Blut oder in den Lymphknoten.
Feinbau und Funktion
Wie schon erwähnt, besteht der Thymus aus 2 Lappen, die sich ihrerseits aus mehreren kleineren Läppchen zusammensetzen. Jedes der kleinen Läppchen wird in 2 Zonen geteilt: die Rinde und das Mark. Den Unterschied sieht man bei speziell angefertigten Präparaten bereits schon mit blossem Auge: die Rindenregion hat viel mehr Zellen als die Markregion.
Die Aufgabe des Thymus ist es, die jungen und unreifen T-Zellen zu schulen. Damit unser Abwehrsystem richtig funktioniert, müssen diese Abwehrzellen nämlich lernen, Körperfremdes zu zu erkennen und Körpereigenes zu schonen (damit die Abwehrzellen nicht körpereigenes Gewebe angreifen). Die Abwehrzellen entstehen im Knochenmark, wandern von dort mit dem Blutstrom in den Thymus. Dort gelangen sie zuerst in die Rinde und wandern dann von aussen nach innen (also durch die Rinde hindurch zum Mark). Auf ihrem Weg reifen sie zu voll funktionsfähigen T-Zellen heran. Die nicht funktionierenden Zellen werden auf ihrem Weg ins Mark ausgesondert (beispiels-weise werden Abwehrzellen, welche körpereigenes Gewebe angreifen, zerstört). Das Immunsystem lernt also im Thymus gegenüber dem eigenem Körper „tolerant“ zu sein (Selbsttoleranz).
Krankheiten
Im Thymus kann sich ein Tumor entwickeln, der unter Umständen operativ entfernt werden muss. Bei Kleinkindern kann dies Auswirkungen auf die Entwicklung des Immunsystems haben, das es zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgebildet ist. Es kann aber auch sein, dass der Tumor den Ausbildungsprozess der T-Abwehrzellen stört. Der Körper lernt nicht, richtig zwischen körpereigenem und körperfremdem Gewebe zu unterscheiden. Es entstehen sogenannte Autoimmunerkrankungen. Dabei greifen T-Abwehrzellen körpereigenes Gewebe an. Eine Entfernung des Thymus kann dann eine positive Auwirkung auf die Krankheit haben.
Beim sogenannten Di-George-Syndrom fehlt der Thymus aufgrund eines Defekts in der Erbsubstanz Die T-Zell-Reifung findet dann nicht statt und und das Immunsystem ist allgemein sehr geschwächt
Untersuchungstechniken
Mittels moderner Bildgebung (Computertomographie oder MRI) kann der Thymus untersucht wer-den.
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