Die Schilddrüse ist eine schmetterlingsförmige Drüse. Sie liegt unterhalb des Kehlkopfes am Hals. Sie wiegt zwischen 20 und 60g. Von Bedeutung im Zusammenhang mit Schilddrüsenoperationen ist ihre Nachbarschaft zu einem Stimmbandnerv, dem Nervus laryngeus recurrens. Eine Schädigung dieses Nervs kann zu Heiserkeit führen und stellt eine mögliche Komplikation bei Schilddrüseneingriffen dar.
Auf mikroskopischer Ebene besteht die Schilddrüse aus zahlreichen, kleinen Bläschen, den Schilddrüsen-Follikeln. Die Wand dieser kleinen Bläschen wird von den Follikelepithelzellen gebildet. Sie produzieren das Schilddrüsenhormon, welches dann im Innern der Bläschen gelagert wird. Ein anderes, wichtiges, in der Schilddrüse produziertes Hormon ist das Calcitonin, welches an der Steuerung des Kalziumspiegels im Blut beteiligt ist. Es wird von den C-Zellen produziert.
Zur Herstellung von Schilddrüsenhormon benötigt die Schilddrüse Iod aus der Nahrung. Dieses wird ins Schilddrüsenhormon eingebaut. Wie bei vielen Drüsen wird die Hormonproduktion über einen Rückkoppelungsmechanismus gesteuert. Die Schilddrüse produziert die Schilddrüsen-hormone T3 und T4. Die Schilddrüsenhormone haben eine hemmende Wirkung auf das Zwischenhirn bzw. die Hirnanhangs-drüse. Das Zwischenhirn steuert die Hirnanhangsdrüse durch das sog. Thyreotropin Releasing Hormone (TRH) steuert. Die Hirnanhangsdrüse steuert die Schilddrüse durch das Thyroidea Stimulierende Hormon (TSH). So kommt es also bei hohen Schilddrüsenhormon-konzentrationen zu tiefen TSH-Spiegeln, um die Produktion der Schilddrüsenhormone zu hemmen. Bei niedrigen Schilddrüsen-hormonkonzentration im Blut wird vemehrt TSH ausgeschüttet und die Produktion von Schilddrüsen-hormonen angeregt.
Schilddrüsenhormon entfaltet seine Wirkung in verschiedenen Geweben des Körpers und hat eine gesamthaft stimulierende Wirkung. Der Herzschlag wird beschleunigt, der Blutdruck erhöht. Der Stoffwechsel wird gesteigert, der Energieumsatz und der Grundumsatz des Organismus erhöht. Das führt zu einem Anstieg der Körpertemperatur. Die Erregbarkeit der Nervenzellen wird verstärkt.
Bei Verdacht auf Schilddrüsenerkrankungen bestehen einerseits bildgebende Untersuchungmöglichkeiten. Im Vordergrund steht die Untersuchung der Schilddrüse mit einem Ultraschallgerät. Aufgrund der oberflächlichen Lage ist die Schilddrüse für diese Untersuchungstechnik ideal geeignet. Grösse der Schilddrüse, Knoten, Tumore können dargestellt, Lymphknotenveränderungen festgestellt werden. Die Schilddrüsen-Szintigraphie ermöglicht die Unterscheidung von iodspeicherndem, als funktionsfähigem („heissem“ bzw. „warmem“) Schilddrüsengewebe und nicht-iodspeichernden, nicht-funktionsfähigen („kalten“) Anteilen.
Im Blut können die Schilddrüsenhormone sowie verschiedene Antikörper bestimmt werden. Eine genaue Beschreibung der möglichen Untersuchungen finden Sie im Kapitel Gutartige Schilddrüsenerkrankungen.
Zürcherstrasse 48
8953 Dietikon
Telefon 044 744 40 00